INTERVIEW VON FREDDY RICHTER

Freddy Richter, eingekölschter Salzburger, hat vor 22 Jahren die Liebe zum Golfsport entdeckt und vor 13 Jahren die Idee geboren, eine Kölner Golfwoche auf die Beine zu stellen. Michaela Bickel-Friederix hat sich zum Gespräch mit dem Gründer, Organisator und Ausrichter getroffen, um einen Blick in die Geschichte und auf die Zukunft der Kölner Golfwoche zu werfen.

MBF: Kölner Golfwoche: Das heißt „Köln“ und „Golfen“. Was schätzt Du als Immi besonders an Köln?
FR: Natürlich das Offene der Menschen, eine Großstadt die alles bietet, was man sich wünscht und trotzdem mit chaotischen Kleinstadt-Charakter.

Wie bist Du zum Golfen gekommen?
FR: Ich war, ehrlich gesagt, früher ein echter Gegner von Golf und mit den klassischen Vorurteilen ausgestattet: Alte Leute in karierten Hosen, die über einen Rasen schleichen. Beruflich hatte ich aber Berührungspunkte über die Marke HEAD. Gleichzeitig wurden hier im Umland von Pulheim gleich drei Sätze fast gleichzeitig gebaut. Dann hat mich noch ein Freund in die Hummelbachaue mitgenommen. Und da ist es dann passiert: Ich war infiziert.

MBF: Wie viel Zeit verbringst Du heute noch auf dem Platz?
FR: Leider zu wenig, aber zweimal wöchentlich mindestens.

MBF: Dein Handycap?
FR: Schwankt seit 22 Jahren, jetzt zum Saisonstart 8.3.

MBF: Wie bist Du auf die Idee einer Kölner Golfwoche gekommen?
FR: Nachdem ich erst mal infiziert war, bin ich schnell zu einem echten Golf-Junkie geworden. Ich wollte auch immer verschiedene Plätze spielen. Außerdem kannte ich einige äquivalente Golfwochen. Jede attraktive Golfregion in Deutschland und in Europa hat eine etablierte Golfwoche für auswärtige Gäste und einheimische Mitglieder, aber eben nur auf einem Platz! Meine Idee war daher, dass Golfer in einer Woche auf verschiedenen Plätzen spielen. Und nicht nur Kölner, sondern auch Gäste, die von auswärts kommen und gleichzeitig Köln erleben und genießen sollen.

Wie lief das erste Turnier?
Aufregend! Wir haben die 1. KöGoWo 12 Monate vorbereitet und zunächst auf sechs Plätzen gespielt. Ab diesem ersten Turnier waren wir immer aus- und meist sogar überbucht. Es schien ganz so, als hätte ich mit meiner Idee echt ins Schwarze getroffen.

MBF: Was ist heute noch, nach über 11 Jahren Dein Highlight in der Turnierwoche?
FR: Ganz emotional ist für mich immer der letzte Tag mit dem Abschluss der Player‘s Night. Als wir zum 10-Jährigen vor zwei Jahren im Clostermanns Hof das erste Mal in ruut/wieß gefeiert haben, ist mir schon wirklich besonders warm ums Herz geworden. Einfach zu sehen, dass alle der Idee so begeistert folgen und zusammen eine riesige Party feiern, ist ein unglaubliches Erlebnis.

MBF: Was sind die wichtigsten Parameter, damit das Turnier ein Erfolg wird?
FR: Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen. Für 85 Euro Startgeld sorgen wir für eine ordentliche Halfway-Verpflegung, Essen, spielen auf gepflegten Plätzen und haben tolle Siegerpreise. Ich denke aber auch, dass unsere Greenfee-Aktion ein echter Erfolgsparameter ist. Wenn Du für 44 Euro 18 Loch in der Turnierwoche auf den teilnehmenden Clubs spielen kannst, ist das schon klasse und für viele eine günstige Gelegenheit, auch mal andere Plätze kennenzulernen.

MBF: Und die Clubs haben auch was davon.
FR: Na klar, die bekommen die Gelegenheit, sich ordentlich zu präsentieren. Aber das ist auch eh meine Philosophie, dass alle etwas davon haben. Alle Partner, die wir einbinden, müssen am Ende sagen, dass ihnen die Golfwoche was gebracht hat und dass sie gerne wieder im nächsten Jahr dabei sind.

MBF: Wann bezeichnest Du ein Turnier als Erfolg?
FR: Wenn die Teilnehmer glücklich sind, wenn sich viele unterspielt haben und nach der Siegerehrung noch sitzen bleiben, wenn viel gelacht wird und sich alle in den Armen liegen.

MBF: Wie wird sich die Golfwoche weiterentwickeln. – Expansion möglich oder nötig?
FR: Gar nicht, die KöGoWo ist seit Jahren ausgereizt, alle Plätze sind ausgebucht und zum Teil überbucht. Am Finaltag lassen wir sogar 190 Spieler spielen. Mehr geht gar nicht und mehr als acht Plätze möchte ich auch gar nicht. Hier soll man nicht überreizen. Dadurch wird es nicht besser. Im Moment sage ich einfach mal, dass es einfach super ist, wie es ist.

MBF: Was macht Köln zu einem echten Mekka des Golfsports?
FR: Bestimmt die knapp 40 Golfplätze im Umland von Köln, die Angebotsvielfalt von öffentlichen Golfplätzen bis zu 3***, 4**** und 5***** Sterne Golfplätze. Hiermit findet jeder Interessierte sein Angebot und das kombiniert mit Premium-Events wie die BMW International am GC Lärchenhof oder für Amateure die Kölner Golfwoche. Dazu noch vorzügliche Gastronomie und Hotellerie mit kurzen Wegen. Ich würde sagen, dass sind genug Gründe, um Köln den Titel „Mekka des Golfsports“ zu verleihen.